Schmerzbekämpfung

Schmerzen müssen nicht sein

Moderne Methoden der Schmerzbekämpfung tragen dazu bei, dass Kinder einen ambulanten Eingriff ohne nennenswerte Schmerzen überstehen.
Wenn eine Operation bevorsteht, haben viele Menschen Angst vor Schmerzen – als Erwachsene können sie sich jedoch mit der Notwendigkeit des Eingriffs auseinandersetzen. Schwieriger ist diese Situation im Kindesalter: Je nach Alter des kleinen Patienten fehlt die Einsicht in das Bevorstehende, die Kinder sehen sich häufig der Situation hilflos ausgeliefert. Außerdem können auch die Eltern ihre eigenen Ängste auf das Kind übertragen.

Unkenntnis löst oft Ängste aus

Ängste vor Schmerzen beruhen häufig auf Unwissenheit. Deshalb ist es so wichtig, die Eltern vor einem Eingriff an ihrem Kind umfassend zu informieren und ihnen die Abläufe am OP-Tag zu erklären. Sie sollten auch wissen, welche Möglichkeiten der Schmerztherapie wir heute kennen – je mehr die Eltern wissen, desto mehr Sicherheit gewinnen sie und desto ruhiger können sie ihr Kind durch den Eingriff begleiten. Vieles trägt dazu bei,die Angst vor dem Eingriff und vor möglichen Schmerzen zu mindern: Der Raum, in dem die Narkose eingeleitet wird, sollte kindgerecht gestaltet sein, beispielsweise mit bunten Kinderbildern dekoriert. Auch eine geräuscharme Atmosphäre und natürlich vor allem die Anwesenheit der Eltern sind von größter Bedeutung, denn in einer angenehmen Atmosphäre wird Schmerz weniger stark erlebt.

Medikamente werden vorbeugend gegeben

Das wichtigste Prinzip der modernen Schmerztherapie heißt: Schmerzen möglichst gar nicht entstehen lassen. Denn durch die vorsorgliche Verabreichung eines Schmerzmittels wird die Entstehung der Schmerzen vermieden und eine Weiterleitung in das zentrale Nervensystem unterbunden. Dies ist sehr wichtig, damit die Reize keine Aufnahme ins Schmerzgedächtnis finden. Neuere Untersuchungen lassen außerdem vermuten, dass es bei Kindern, deren starke Schmerzen nicht ausreichend behandelt wurden, langfristig zu Verhaltensauffälligkeiten kommen kann wie beispielsweise nächtliche Albträume, erneutes Einnässen oder Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus.

So wenig Schmerz wie möglich

Aus diesen Gründen wird beispielsweise einige Zeit vor der Venenpunktion, die zur Narkoseeinleitung nötig ist, ein Lokalanästhesiepflaster auf die Punktionsstelle geklebt – das Kind spürt auf diese Weise überhaupt nichts vom Einstich der Nadel. Außerdem werden schon vor OP-Beginn Schmerzzäpfchen eingeführt. Wenn nach einem Eingriff größere Schmerzen zu erwarten sind (wie z. B. nach einer Polypenoperation) verabreichen wir während der Operation starke Medikamente über die Vene oder, je nach Eingriff, zusätzlich örtliche Betäubungsmittel im OP-Gebiet (z.B. bei einem Nabelbruch).